Erweitertes Glossar der Industrieabsaugung
Arten von Maschinen und Systemen
Industriesauger: Robuste und leistungsstarke Maschine, die für die effiziente Entfernung von Staub, Feststoffen, Spänen und Flüssigkeiten in Arbeitsumgebungen entwickelt wurde und sich durch fortschrittliche Filtersysteme und Widerstandsfähigkeit bei intensiver Nutzung auszeichnet.
Nass- und Trockensauger: Vielseitiger Sauger, der sowohl feste Materialien (Staub, Späne) als auch Flüssigkeiten (Wasser, Öle, Emulsionen) aufnehmen kann. Oft mit einem Schwimmer ausgestattet, der die Absaugung unterbricht, wenn der Behälter mit Flüssigkeit gefüllt ist.
Entstauber: Stationäres Großsystem zur Filterung großer Luftmengen und zur Entfernung von Schwebstäuben in weiträumigen Arbeitsumgebungen. Wird eingesetzt, um die Luftqualität zu erhalten und die Gesundheit der Bediener zu schützen.
Zentrale Absauganlage: Komplexes und permanentes Rohrleitungssystem, das verschiedene Arbeitsstationen oder Maschinen mit einer einzigen leistungsstarken zentralen Saugeinheit verbindet. Bietet eine effiziente Lösung für die gleichzeitige Absaugung an mehreren Punkten und reduziert Platzbedarf und Lärm im Produktionsbereich.
Fahrbarer Sauger: Mobile Saugeinheit auf Rädern, die so konzipiert ist, dass sie leicht transportiert und in verschiedenen Bereichen des Werks eingesetzt werden kann. Bietet Flexibilität für punktuelle Eingriffe oder den Einsatz an mehreren Arbeitsplätzen.
Sauger für giftige oder gefährliche Stäube: Speziell entwickelter Sauger für die sichere Aufnahme von Materialien, die ein Gesundheitsrisiko darstellen (z. B. Asbest, kristallines Siliziumdioxid, Blei, Arzneimittel). Diese Sauger sind mit mehrstufigen Filtersystemen ausgestattet, oft mit HEPA-Filtern, und gewährleisten eine hohe Dichtheit, um die Freisetzung von Staub in die Umgebung zu verhindern.
ATEX-Sauger: Für den Einsatz in ATEX-Zonen (ATmosphères EXplosibles) zertifizierter Sauger, d. h. in Umgebungen, in denen potenziell explosive Atmosphären durch Gase, Dämpfe oder brennbare Stäube vorhanden sind. Diese Sauger sind mit speziellen Konstruktionsmerkmalen ausgestattet, um eine Zündung von Explosionen zu verhindern.
ACD-Sauger: Akronym für Appliance for Combustible Dust, wie in der Norm IEC 60335-2-69:2021 definiert. Bezeichnet eine Art von Industriesauger, der für die sichere Aufnahme von brennbarem Staub ausgelegt ist, jedoch nicht für den Einsatz in explosionsgefährdeten ATEX-Zonen zertifiziert ist und daher außerhalb dieser Zonen bleiben muss.
Spänesauger: Speziell entwickelter Sauger zur Aufnahme von Spänen, typischerweise aus der Bearbeitung von Metall, Holz oder Kunststoff. Umfasst oft einen Zyklon-Vorabscheider, um große Mengen groben Materials zu bewältigen.
Sauger für Produktionsreste: Sauger, der für die Aufnahme von Reststoffen verwendet wird, d. h. Produktionsabfälle unterschiedlicher Größe und Art, wie Stoffabschnitte, Papier, Kunststoff oder Fasern.
Ölsauger: Sauger, der für die Aufnahme von ölhaltigen Flüssigkeiten, Emulsionen oder Altölen ausgelegt ist. Oft mit einem erleichterten Entleerungssystem und speziellen Filtern ausgestattet, um Öl von Feststoffen zu trennen.
Maschinennahe Absaugung: Kompakte und dedizierte Absaugeinrichtung, die direkt in eine Werkzeugmaschine oder Produktionsmaschine integriert oder in deren unmittelbarer Nähe platziert wird. Fängt Abfälle (Späne, Staub, Rauch) direkt an der Quelle auf, verbessert die Arbeitsumgebung und schützt die Maschine selbst.
Druckluftsauger: Absaugsystem, das keinen Elektromotor verwendet, sondern das Vakuum durch den Venturi-Effekterzeugt, betrieben mit Druckluft. Ideal für Umgebungen mit elektrischen Einschränkungen, hohem Explosionsrisiko oder dort, wo Druckluft bereits verfügbar ist.
Drehstromsauger: Sauger mit einem Drehstrom-Elektromotor, ideal für schwere Industrieanwendungen, den Dauerbetrieb (24/7) und für die Aufnahme von schweren Materialien oder großen Mengen. Bietet mehr Leistung und Zuverlässigkeit als einphasige Modelle.
Einphasen-Sauger: Sauger mit einem Einphasen-Elektromotor, typischerweise für allgemeine Reinigungsarbeiten, leichte Anwendungen oder nicht kontinuierliche Einsätze. Ist die gängige Wahl für tragbare oder kleinere Sauger.
Komponenten und Zubehör
Saugzubehör: Die breite Palette von Endwerkzeugen und Verlängerungen, die an den Saugschlauch des Saugers angeschlossen werden. Dazu gehören Rohre, Sonden, Bürsten, Düsen in verschiedenen Formen und Größen, die darauf ausgelegt sind, den Sauger an unterschiedliche Oberflächen, Materialarten und spezifische Anwendungen (z. B. Bodenreinigung, Ritzen, empfindliche Oberflächen usw.) anzupassen.
Staubgefahrenanalyse (DHA – Dust Hazard Analysis): Systematische und formale Bewertung der potenziellen Explosions- oder Brandrisiken, die mit dem Vorhandensein von brennbaren Stäuben in einer Industrieumgebung verbunden sind. Sie identifiziert Zündquellen, Expositionswege sowie erforderliche Präventions- und Schutzmaßnahmen.
Saugstutzen: Der Eintrittspunkt des Materials in den Sauger. Oft so konstruiert, dass er tangential (seitlicher Einlass) ist, um im Inneren des Behälters einen Zykloneffekt zu erzeugen, wodurch die gröberen Partikel vor dem Filter besser abgeschieden werden.
Absaugarm: Gelenkige Struktur, die oft mit einer Haube oder Saugöffnung am Ende ausgestattet ist und dazu dient, Rauch, Staub oder Dämpfe direkt an der Quelle zu erfassen, wodurch die Saugleistung und die Luftqualität in der Umgebung verbessert werden.
Kohlebürsten: Kleine Blöcke aus leitfähigem Graphit, die Kontakt mit dem Kollektor eines Bürstenmotors herstellen und die elektrische Energie auf den Rotor übertragen. Sie unterliegen Verschleiß und müssen regelmäßig ersetzt werden. Vorhanden bei By-Pass-Motoren. Nicht vorhanden bei bürstenlosen Motoren.
Zyklon: Mechanisches Gerät, das die Zentrifugalkraft nutzt, um schwerere Partikel (Staub, Späne, Flüssigkeiten) vom Luftstrom zu trennen und sie durch Schwerkraft in einen Auffangbehälter fallen zu lassen, bevor die Luft den Hauptfilter erreicht. Verbessert die Filtereffizienz und reduziert die Filterbelastung.
Abnehmbarer Behälter: Auffangeinheit (auch Tonne oder Fass genannt) des Saugers, die so konstruiert ist, dass sie leicht vom Maschinenteil gelöst werden kann, um ein schnelles und praktisches Entleeren des aufgesaugten Materials zu ermöglichen.
Sammelbehälter: Tank, Fass oder Tonne, die in den Sauger integriert oder unterhalb des Maschinenteils positioniert ist, in dem das aufgesaugte feste oder flüssige Material abgelagert und gesammelt wird.
Behälter aus Edelstahl: Sammelbehälter aus Edelstahl AISI304, einem Material, das korrosionsbeständig, abriebfest und chemisch inert ist. Ideal für das Aufsaugen von Flüssigkeiten, korrosiven Substanzen oder für Anwendungen in Branchen mit hohen Hygienestandards (Pharmazeutik, Lebensmittel).
Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Spezielle Ausrüstung (z. B. Atemschutzmasken, Handschuhe, Schutzbrillen, Schutzanzüge), die der Bediener tragen muss, um sich vor den Risiken beim Saugen zu schützen, wie der Exposition gegenüber Staub, Chemikalien oder Lärm.
Elektroventilator: Gerät, das aus einem Elektromotor besteht, der ein Laufrad (Ventilator) antreibt, um einen Luftstrom zu erzeugen. In Saugern ist es oft Teil der Saugeinheit, um die Luftbewegung zu erzeugen.
Patronenfilter: Zylindrischer Filter aus gefaltetem Filtermedium, der eine große Filterfläche in kompakter Bauweise bietet. Er ist wirksam für die Handhabung von Feinstäuben und kann je nach Anwendung aus verschiedenen Materialien hergestellt werden.
Sternfilter: Auch Faltenfilter genannt. Primärfilter mit einer charakteristischen Sternform (oder radialem Balg), die die Filterfläche in einem kompakten Volumen maximiert. Häufig in Industriesaugern verwendet, um große Mengen Staub zurückzuhalten.
Antistatischer Filter: Filter, der behandelt wird, um elektrostatische Ladungen abzuleiten, die sich während des Saugens auf seiner Oberfläche ansammeln können. Unverzichtbar zur Vermeidung von elektrischen Entladungen oder Zündungen in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEX-Zonen) oder bei leitfähigen Stäuben.
Diffusorfilter: Filter oder Luftauslassgitter, das dazu dient, den gereinigten Luftstrom gleichmäßiger in der Umgebung zu verteilen und die Geräuschentwicklung zu reduzieren.
HEPA-Filter (High-Efficiency Particulate Air): Absolutfilter mit sehr hoher Filtrationseffizienz, der in der Lage ist, einen extrem hohen Prozentsatz (typischerweise 99,97 % oder mehr) von mikroskopisch kleinen Partikeln bis zu 0,3 Mikron zurückzuhalten. Unverzichtbar für das Aufsaugen von giftigen, pathogenen oder ultrafeinen Stäuben.
Nomex-Filter: Filter aus aramidischer Nomex-Faser, beständig gegen hohe Temperaturen (bis zu 250 °C) und Chemikalien. Wird für das Aufsaugen von heißen Gasen oder in Hochtemperaturprozessen verwendet.
Nylonfilter: Filter aus Nylon-Gewebe, der für Anwendungen eingesetzt wird, die eine gute mechanische und chemische Beständigkeit erfordern, insbesondere geeignet für Flüssigkeiten.
Polyesterfilter: Gängiger Filter aus Polyestergewebe. Geeignet für die meisten trockenen und nicht aggressiven Stäube.
PTFE-Filter (Polytetrafluorethylen): Filter aus Polyester mit Teflon-Beschichtung, bekannt für seine antihaftenden, wasserabweisenden und chemisch inerten Eigenschaften. Ideal für feuchte, klebrige, ölige oder feine Stäube, da er Verstopfungen verhindert und die Reinigung erleichtert.
Teflonfilter: Polyesterfilter mit Teflon-Beschichtung, bekannt für seine antihaftenden, wasserabweisenden und chemisch inerten Eigenschaften. Ideal für feuchte, klebrige, ölige oder feine Stäube, da er Verstopfungen verhindert und die Reinigung erleichtert.
Schwimmer: Mechanisches Gerät, typisch für Nass- und Trockensauger, das aktiviert wird, wenn der Flüssigkeitsstand im Sammelbehälter seine maximale Kapazität erreicht. Unterbricht automatisch die Absaugung, um zu verhindern, dass Flüssigkeiten den Motor und die Filter erreichen und Schäden verursachen. Es gibt mechanische oder elektrische Schwimmer, die durch einen internen Füllstandsensor aktiviert werden.
Laufrad parallel: Konfiguration von Laufrädern innerhalb einer Turbine, die gleichzeitig am gleichen Luftstrom arbeiten. Diese Anordnung maximiert die Luftmenge, jedoch auf Kosten einer geringeren Saugleistung.
Laufräder in Serie: Konfiguration von Laufrädern innerhalb einer Turbine, bei der der Luftstrom nacheinander durch mehrere Laufräder geleitet wird. Diese Anordnung erhöht die Saugleistung (Saugkraft), jedoch auf Kosten einer geringeren Luftmenge.
Trennrost: Ein Rost oder Metallgitter im Inneren des Sammelbehälters, das als erste Trennstufe für grobes Material dient oder verhindert, dass große Objekte den Filter erreichen und beschädigen.
Direktabsackung: Methode zum Sammeln und Entsorgen des aufgesaugten Materials, bei der der Staub direkt in Plastik- oder Papiersäcke entleert wird, die anschließend versiegelt werden. Ziel ist es, die Staubfreisetzung in die Umgebung während der Entleerungsvorgänge zu minimieren.
Manometer (oder Vakuumanzeiger): Messgerät, das den Grad der vom Sauger erzeugten Saugleistung anzeigt. Ein Abfall der Saugleistung oder ein Anstieg des Differenzdrucks kann auf eine Verstopfung des Filters und die Notwendigkeit einer Reinigung oder eines Austauschs hinweisen.
Erdung: Elektrische Verbindung des Saugers und seiner leitfähigen Komponenten mit dem Boden über einen Leiter, um die während des Saugens bestimmter Materialien angesammelte statische Elektrizität abzuleiten. Wesentlich für die Sicherheit, insbesondere bei brennbaren Stäuben.
Bürstenloser Motor: Elektromotor ohne Kohlebürsten. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile: hohe Energieeffizienz, längere Motorlebensdauer, leiserer Betrieb und keine regelmäßige Wartung im Zusammenhang mit Bürstenverschleiß.
By-Pass-Motor: Einphasiger Motortyp, bei dem die Kühlluft des Motors vom eingesaugten Luftstrom getrennt ist, der durch die Saugeinheit strömt. Dies schützt den Motor vor Kontakt mit Staub und Flüssigkeiten und verlängert seine Lebensdauer.
Berstscheibe: Passives Sicherheitsgerät, typisch für Entstauber oder ATEX-Sauger, das dazu dient, die Druckwelle einer internen Explosion kontrolliert abzuleiten, sie in einen sicheren Bereich umzuleiten und die Anlagenstruktur sowie die Bediener zu schützen.
Vorabscheider: Externes oder integriertes Gerät, das dem Hauptsauger vorgeschaltet ist. Nutzt die Zentrifugalkraft, um den größten Teil des schwereren, voluminöseren oder flüssigen Materials abzuscheiden, bevor es die Filtereinheit und den Behälter des Saugers erreicht, und schützt so den Filter und reduziert seine Belastung.
Filter-Vorabscheider: Ein Typ von Vorabscheider, der auch ein Filterelement enthält und so eine doppelte Abscheidewirkung (zyklonisch und filtrierend) bietet, bevor die Luft den Hauptfilter des Saugers erreicht.
Klappe (Schmetterlingsventil): Ventil, das für die Entleerung des Materials aus dem Behälter verwendet wird. Es besteht aus einer Scheibe, die sich um ihre Achse dreht, um den Durchgang des Materials zu öffnen oder zu schließen. Kann manuell oder pneumatisch/elektrisch betätigt werden.
Doppel-Schmetterlingsventil (elektropneumatisch): Fortschrittliches Entleerungssystem, das zwei Schmetterlingsventile in Reihe verwendet, die durch ein elektropneumatisches System betätigt werden. Ermöglicht eine kontrolliertere und sicherere Entleerung, ideal für schwierige Stäube oder in Umgebungen, die eine Isolierung erfordern.
Doppel-Schieberventil (elektropneumatisch): Entleerungssystem mit zwei in Serie geschalteten Schieberventilen, die von einem elektropneumatischen System gesteuert werden. Bietet hohe Dichtheit und Sicherheit, besonders nützlich für die Entleerung in staubigen Umgebungen oder bei schwierigem Material.
Schieberventil: Entleerungsventil, das eine Klinge (Schieber) verwendet, die gleitet, um den Durchgang des Materials zu öffnen oder zu schließen. Robust und geeignet für gröbere oder abrasive Materialien.
Gegenklappe: Entleerungssystem für Feststoffe, bei dem eine bewegliche Klappe, die durch ein Gegengewicht ausbalanciert ist, sich öffnet und schließt, um eine kontrollierte Entleerung des Materials zu ermöglichen. Wird häufig in Entstaubern eingesetzt.
Big-Bag-Entleerung: Lösung für das Sammeln und Entsorgen großer Mengen aufgesaugten Materials. Das Material wird direkt in Big-Bags (große Säcke, oft aus robustem Gewebe) entleert, die unter dem Sauger oder Entstauber positioniert sind.
Inertisierungsbad-System: Sicherheitssystem zur Inaktivierung hochreaktiver oder entzündlicher Stäube. Die Stäube werden eingesaugt und durch ein Flüssigkeitsbad (oft Wasser oder Mineralöl) geleitet, das sie „löscht“ und unschädlich macht, wodurch Reaktionen oder Explosionen verhindert werden.
Filtersystem: Die Kombination aus einem oder mehreren Filtern unterschiedlicher Typen und Effizienzstufen, die so angeordnet sind, dass sie feste Partikel zurückhalten und die eingesaugte Luft reinigen, bevor sie wieder in die Umgebung abgegeben wird.
Endlossacksystem (Endless Bag): Absacksystem, das es ermöglicht, das Material in versiegelbare Säcke variabler Länge zu sammeln, wodurch der Kontakt des Bedieners mit Staub sowie die Staubfreisetzung in die Umgebung während der Entsorgung minimiert werden.
Filterselbstreinigungssystem: In den Sauger integrierter Mechanismus zum Entfernen der Staubpartikel, die sich auf der Filteroberfläche angesammelt haben. Kann manuell (Filterrüttler mit Hebel), halbautomatisch (Knopf für einen Luftstoß) oder automatisch (programmierte Reinigungszyklen wie SP oder PSC) sein.
Jet-Clean-System: Automatisches Filterselbstreinigungssystem, das den Druckunterschied innerhalb/außerhalb des Saugers nutzt, um die Staubpartikel von der Filteroberfläche zu lösen und in den Sammelbehälter fallen zu lassen.
PSC-System: Automatisches Filterselbstreinigungssystem, das durch Hochdruck-Druckluftstöße den Filter rüttelt und den auf der Filteroberfläche angesammelten Staub löst.
SP-System: Automatisches Filterselbstreinigungssystem, das mit Luftstößen im Gegenstrom in regelmäßigen Abständen eine effiziente Entfernung von Staub vom Filter ermöglicht.
Manuelles Entleerungssystem: Methode zum Entleeren des Sammelbehälters, die das manuelle Eingreifen des Bedieners erfordert, wie z. B. das Anheben oder Lösen des Behälters.
Venturi-System: Physikalisches Prinzip, das die Querschnittsverengung eines Kanals nutzt, um kinetische Energie in Unterdruck umzuwandeln. Es ist der Mechanismus, auf dem Druckluftsauger basieren.
Schalldämpfer: Komponente, die entwickelt wurde, um den Geräuschpegel der aus der Saugeinheit oder dem Motor austretenden Luft zu reduzieren und den akustischen Komfort in der Arbeitsumgebung zu verbessern.
Seitenkanalverdichter: Eine Art dynamische Saugeinheit, die durch die Rotation eines Laufrads in einem Seitenkanal Vakuum erzeugt. Bietet ein hervorragendes Gleichgewicht zwischen Luftmenge und Saugleistung und ist ideal für den kontinuierlichen und intensiven Einsatz.
Saugeinheit: Das Herzstück des Saugers, bestehend aus dem Motor oder dem Verdichter, der das für das Aufsaugen und den Transport der Materialien erforderliche Vakuum (Unterdruck) erzeugt.
Filtereinheit: Das komplexe System von Filtern (Primär-, Sekundär- und Sicherheitsfilter), die die entscheidende Aufgabe haben, die aufgesaugten festen Partikel von der Luft zu trennen, bevor diese wieder in die Umgebung abgegeben wird.
Sammeleinheit: Der Behälter, Tank oder das Fass, in dem das aufgesaugte Material gesammelt wird, nachdem es durch das Filtersystem von der Luft getrennt wurde.
Zellenradschleuse (oder Drehschleuse): Mechanisches Drehgerät, das eine kontinuierliche und kontrollierte Entleerung von Staub oder Granulat aus dem Sammelbehälter ermöglicht und gleichzeitig eine Abdichtung gegen Luftdurchtritt aufrechterhält. Unverzichtbar für Systeme, die unter Unterdruck oder Überdruck arbeiten.
Vakuumbegrenzungsventil: Auch Vakuumbrecherventil genannt. Sicherheitsvorrichtung, die sich automatisch öffnet, wenn der Unterdruck im Sauger einen voreingestellten Wert überschreitet (z. B. aufgrund eines stark verstopften Filters oder einer blockierten Leitung) und so den Eintritt von Außenluft ermöglicht. Dies verhindert eine Überhitzung des Motors und schützt die Maschine.
Technische und Leistungsparameter
Flächenbelastung (m³/m²/h): Verhältnis zwischen dem Luftstrom (m³/h) und der Filterfläche (m²). Gibt an, wie stark der Filter durch den Luftstrom „belastet“ wird. Eine zu hohe Flächenbelastung kann zu einer schnellen Verstopfung und einer Verringerung der Effizienz führen.
Leistungskurve: Diagramm, das die Beziehung zwischen dem Luftstrom und dem Unterdruck zeigt, den ein Sauger erzeugen kann. Ermöglicht die Bewertung der Maschinenleistung unter verschiedenen Betriebsbedingungen.
Unterdruck (mmH₂O oder kPa): Die maximale Saugkraft (oder das Vakuum), die der Sauger erzeugen kann. Dieser Parameter ist entscheidend für die Fähigkeit, schwere, dichte oder körnige Materialien anzuheben und die Widerstände des Systems zu überwinden (lange Schläuche, verstopfte Filter).
Filterwirkungsgrad (%): Der Prozentsatz der Partikel einer bestimmten Größe (ausgedrückt in Mikrometern), die der Filter zurückhalten kann. Ein HEPA H14-Filter hat beispielsweise einen Wirkungsgrad von 99,995 % bei Partikeln von 0,3 Mikrometern.
KST (K-Wert für St): Ein technischer Parameter, der zur Klassifizierung der Druckanstiegsgeschwindigkeit während einer Staubexplosion in einem geschlossenen Volumen verwendet wird. Er gibt die Schwere und Geschwindigkeit der Explosion an. Stäube mit höherem KST-Wert sind gefährlicher.
MIE (Minimum Ignition Energy): Die minimale Energie (ausgedrückt in Joule oder Millijoule), die erforderlich ist, um eine Explosion in einer Wolke von brennbarem Staub auszulösen. Stäube mit niedriger MIE lassen sich leichter entzünden und sind daher gefährlicher.
MIT (Minimum Ignition Temperature): Die niedrigste Temperatur, bei der eine Wolke aus brennbarem Staub oder eine Staubschicht sich spontan entzünden kann. Ein wichtiger Parameter zur Verhinderung von Bränden und Explosionen.
Pmax: Der maximale Druck, der während der Explosion einer Staubwolke in einem geschlossenen Volumen entsteht. Ein kritischer Parameter für die Auslegung von Explosionsschutzsystemen.
Druckverlust: Der Druckabfall (oder Unterdruck), der auftritt, wenn Luft durch Komponenten wie Schläuche, Filter oder Zubehör strömt, aufgrund des Strömungswiderstands. Ein höherer Druckverlust erfordert eine stärkere Saugleistung.
Luftstrom (m³/h): Das Luftvolumen, das der Sauger pro Zeiteinheit bewegen kann. Dieser Parameter ist entscheidend für die Fähigkeit, leichte Materialien (z. B. Staub, Rauch) zu transportieren und für die Reinigungsgeschwindigkeit von Oberflächen. Je höher der Luftstrom, desto schneller wird die belastete Luft entfernt.
Leistung (kW oder HP): Die elektrische Leistung, die vom Motor der Saugeinheit aufgenommen wird. Sie gibt die Fähigkeit des Motors an, den Luftstrom und den Unterdruck zu erzeugen. Häufig in Kilowatt (kW) oder Pferdestärken (HP) angegeben.
IP-Schutzart (Ingress Protection): Ein internationaler Standardcode, der den Schutzgrad von Gehäusen elektrischer Geräte gegen das Eindringen von Feststoffen (Staub) und Flüssigkeiten (Wasser) klassifiziert. Beispielsweise bedeutet IP54 Schutz gegen begrenzten Staub und Spritzwasser.
Filterfläche (cm² oder m²): Die Gesamtfläche des Filtermaterials, die für den Luftdurchgang zur Verfügung steht. Eine größere Fläche ermöglicht einen höheren Luftstrom bei geringerem Druckverlust und eine längere Standzeit des Filters vor einer Verstopfung.
Luftgeschwindigkeit: Die Geschwindigkeit, mit der sich Luft und Partikel innerhalb des Rohrleitungssystems bewegen. Ein entscheidender Faktor für den effizienten Materialtransport und zur Vermeidung von Ablagerungen innerhalb der Rohre.
Air watt (AW): Maß für die nutzbare Saugleistung, berechnet als Produkt aus Luftvolumenstrom (m³/s) und Druck/Unterdruck (Pa). Im Unterschied zu elektrischen Watt (Verbrauch) geben AW an, wie effektiv der Sauger Luft bewegt und Material anhebt; höhere Werte entsprechen einer größeren Aufnahmekapazität (z. B. 250–400 AW = Oberklasse).
Arten von abgesaugten Materialien, Umgebungen, Anwendungen
Absaugung von Haufen: Der Vorgang des Absaugens großer Materialmengen, die sich auf dem Boden oder in Haufen angesammelt haben, typischerweise mit Lanzen oder breiten Düsen, oft in Kombination mit Vorseparatoren oder Entladesystemen in Big-Bags.
Rauch: Aerosole aus extrem feinen Feststoffpartikeln, oft kleiner als 1 Mikrometer, die durch thermische Hochtemperaturprozesse wie Schweißen, Plasmaschneiden oder Schmelzen entstehen. Sie sind gesundheitsgefährdend und erfordern eine hocheffiziente Filtration.
Industrielle Flüssigkeiten: Öle, Kühlschmieremulsionen, Kühlmittel, Prozesswässer, Schlamm oder Schlick, die bei Produktionsprozessen anfallen. Das Absaugen erfordert Nass-/Trockensauger (Wet&Dry) und spezielle Behälter.
Ölnebel: Kleine Tröpfchen von ölhaltigen Kühlschmierstoffen, die in der Luft schweben und von Werkzeugmaschinen erzeugt werden, die ölbasierte Kühlmittel verwenden. Sie verursachen Umweltverschmutzung, machen Oberflächen rutschig und sind schädlich für die Atemwege.
Explosionspentagon: Ein konzeptionelles Modell, das die fünf Elemente beschreibt, die für eine Staubexplosion erforderlich sind: Brennstoff (brennbarer Staub), Sauerstoff (in der Luft), Zündquelle (Hitze, Funke, Flamme), Dispersion (Staubwolke), Einschluss (geschlossener Raum, in dem Druck entsteht). Wenn auch nur eines dieser Elemente fehlt, kann keine Explosion auftreten.
Brennbare Stäube: Jegliches pulverförmige Material organischen Ursprungs (z. B. Mehl, Zucker, Holz, Kohle, Getreide, Textilien) oder anorganischen Ursprungs (z. B. Metalle wie Aluminium, Titan, Magnesium), das, wenn es in einer bestimmten Konzentration in der Luft verteilt ist und eine Zündquelle vorhanden ist, eine Explosion verursachen kann. Erfordert ATEX-Sauger und eine Risikoanalyse.
Feinstaub: Feste Partikel von sehr kleiner Größe (von wenigen Mikrometern bis zu Dutzenden von Mikrometern), die durch industrielle Prozesse wie Schleifen, Schneiden, Bohren oder Sandstrahlen entstehen. Sie stellen ein Gesundheitsrisiko dar, wenn sie eingeatmet werden, und können brennbar sein.
Giftige Stäube: Partikelstoffe, die bei Einatmung oder Hautkontakt akute oder chronische gesundheitsschädliche Wirkungen hervorrufen können. Beispiele sind Asbest, kristallines Siliziumdioxid, Blei, Beryllium, Medikamentenstäube, sechswertiges Chrom. Erfordern Sauger für giftige Stäube mit HEPA-Filtration.
Späne: Feste Rückstände unterschiedlicher Größe, typischerweise spiral- oder splitterförmig, die bei mechanischen Bearbeitungen wie Drehen, Fräsen oder Bohren von Metall, Holz oder Kunststoff entstehen.
ATEX-Zone: Bereich, der nach Häufigkeit und Dauer des Vorhandenseins einer potenziell explosionsfähigen Atmosphäre (Gase, Dämpfe oder brennbare Stäube) klassifiziert wird. Die ATEX-Richtlinie (Richtlinie 2014/34/EU) definiert die sicheren Gerätekategorien für jede Zone.